Deutschland Ost

Auch Muslime sind Menschen. Das Freitagsgebet in der Ecke einer Flüchtlingsunterkunft entspricht nicht der Religionsfreiheit in unserem Land. Deshalb ist der Wunsch der neuen islamischen Gemeinde richtig, ihre Religion in eigenen Gebetsräumen auszuüben. Es geht ja nicht nur um das Gebet. Es geht um die allseitige Religionspflege, die soziale Betreuung der Kinder, der Jugendliche, der Frauen, der Familien, der Kranken, der Sterbenden, die Seelsorge.

Mit einem neuen Kommunikationskonzept wird die ganze Bevölkerung vom ersten Tag an offen und transparent mit einbezogen.

Trotzdem: Aus dem Vorhaben einer Anmietung von Gebetsräumen, wird der „Bau einer Moschee“. Eine eilig einberufene Demonstration wendet sich gegen die „Islamisierung des Abendlandes“. Die örtliche Zeitung erlebt den größten „Shitstorm“ ihrer Geschichte. So viele Kommentare hat noch kein Artikel erzeugt.

Die islamischen Religionsgemeinschaften und die Muslime in Deutschland können nicht verhindern, dass sich Einzelpersonen berufen fühlen, andere Lebensauffassungen zu propagieren.

Aber: Die rechtzeitige Einbindung aller Akteure scheint der richtige Weg gewesen zu sein.

Neben einer Anti-Islam-Demonstration gab es zwei positive Demonstrationen, die sich für Toleranz und Vielfalt eingesetzt haben. Zur Bürgerversammlung haben sich neben dem Bürgermeister und mehreren Fraktionen auch die jüdische Gemeinde und viele demokratische Bürger angemeldet.

Aufgabe Nummer C

Verstecken hilft nicht. Wir müssen den Menschen helfen, ordentliche und sichere Strukturen für ihr Recht auf Religionsausübung auszuüben. Hier helfen Kommunikation, Transparenz und Schutz vor problematischen Anbietern.

Geflüchtete brauchen nicht nur Brot auf dem Tisch und ein Dach über dem Kopf. Die soziale, kulturelle und religiöse Selbstverwicklung muss gefördert werden – nur so kann die Integration gelingen.

Der Staat ist neutral und darf die Religion nicht fördern. Das ist klar. Aber: Der Staat muss allen Menschen im Land – also auch den Muslimen – dabei helfen, ihr Recht auf Religionsausübung und Selbstverwicklung auch leben zu können.

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